Startest Du auch mit guten Vorsätzen ins neue Jahr?

Grundsätzlich ist es gut, Vorsätze und Ziele zu haben, wenn Du den Wunsch nach Veränderung oder Optimierung in Deinem Leben verspürst. Oft geht es darum,  Lebensgewohnheiten zu verändern oder abzustellen. Aber vielleicht kennst Du das auch, die ersten Wochen klappen noch ganz gut und dann kehrt man nach und nach zu alten Mustern und Gewohnheiten zurück. Aber woran liegt das? Warum schaffen wir es nicht die selbst gesetzten Ziele besser umzusetzen?

„Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“

Der Großteil des menschlichen Verhaltens läuft unbewusst ab. Gesteuert wird dieses unbewusste Verhalten durch unsere erlernten Gewohnheiten. Grundsätzlich ist das erst einmal etwas Gutes und vereinfacht unser Leben enorm. Denn wenn wir über jede Handlung, die wir ausführen möchten, erst mal genau nachdenken  müssten, wäre unser Gehirn maßlos überfordert. Gewohnheiten und Routinen sind also per se sehr nützlich, nur so gehen viele Handlungen leicht von der Hand. Wenn es sich aber um eine für uns unliebsame Gewohnheit handelt, ist es schwer, diese aus dem unbewussten und damit fast automatisch ablaufenden Verhalten wieder zu löschen oder verändern.

Im Buch „The Power of Habit“ stellt Charles Duhigg die Gewohnheitsschleife in drei Schritten dar:

  1. Lust ist der Auslöser, warum eine bestimmte Routine ausgeführt wird.
  2. Belohnung ist der Grund, warum sich eine Gewohnheit etabliert. Durch die Belohnung wird der Botenstoff Dopamin im Gehirn ausgeschüttet (ähnlich wie bei einer Sucht).
  3. Routine tritt ein, wenn eine bestimmte Handlung regelmäßig wiederholt wird.

Lust und Belohnung stellen hierbei die stärksten Auslöser dar. Das kennst du  vielleicht vom Naschen. Greift man wegen Stress oder Frust zu einem Stück Schokolade, dann mag das im ersten Moment helfen, denn dadurch werden Dopamin und das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet. Die negative Folge ist aber: Du möchtest noch mehr Schokolade! Und gehst du dieser Lust dann auch regelmäßig nach, wird daraus eine Gewohnheit, die wir in Zukunft nicht so leicht ablegen können. So können sich auf diesem Wege unliebsame Gewohnheiten in uns manifestieren.

Wie kannst du der Gewohnheitsschleife entkommen?

Die einfache Zielsetzung, wie etwa „ab dem 1. Januar mache ich Diät und nehme 10 Kilo ab“, hilft da oft nicht. Ist zwar schade, ist aber leider meist die Wahrheit. Um seine Gewohnheiten zu ändern, müssen wir auf mehreren Ebenen mit uns selbst arbeiten:

  1. Finde heraus, ob deine Zielsetzung überhaupt für dich passend / authentisch ist. Um beim Beispiel zu bleiben: Warum möchtest du 10 Kilo abnehmen – für dich selbst oder für die anderen bzw. weil es durch die Medien so vorgegeben wird?
  2. Was verbirgt sich genau hinter deiner Gewohnheit? Stress, Frust oder Langeweile? Lerne dich und deine Gewohnheit gut kennen, in dem du achtsam bist. Übe dich in Achtsamkeit.
  3. Sind deine Ziele zu sportlich oder wolltest du zu schnell zu viel? Auch wenn es langwieriger ist, aber behutsam gesetzte Ziele können wir besser umsetzen: Unser Gehirn braucht Zeit, die neue Gewohnheit zu manifestieren und damit fällt es uns auch nach und nach leichter, die alten Gewohnheitsschleifen zu durchbrechen.
  4. Bleibe am Ball und erarbeite dir neue Routinen. Was kann es als Alternative zu deiner ungewünschten Gewohnheit geben?

Fazit

Das hören wir natürlich nicht gern, aber die Änderung einer Gewohnheit erfordert also meist Arbeit, Ausdauer und Selbstdisziplin. Wenn du jedoch die oben genannten Punkte berücksichtigst, hast du eine echte Chance, deine Ziele zu erreichen und auch langfristig in dein Leben zu manifestieren. Und wenn wir ein Ziel erreicht haben oder eine „störende“ Gewohnheit ablegen konnten, dann wirst du daran wachsen und deine Selbstwirksamkeit und damit auch deine Resilienz stärken! Das heißt, dass du mit einer Zielerreichung eigentlich gleich mehrere Benefits hast.

Ich wünsche dir viel Erfolg für die Umsetzung deiner Neujahrs-Vorsätze.